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Wir treiben Menschen mit berechtigter Kritik in die Arme von falschen Leuten

 

Wir treiben Menschen mit berechtigter Kritik in die Arme von falschen Leuten

 

Durch ihren Umgang mit dem „Lockdown-Lite“ und einigen Maßnahmen, treiben unsere Bundesregierung und die Ministerpräsidenten die Menschen in die Arme von Verschwörungsgläubigen. Es wird vom Bürger erwartet, dass er die neuen Maßnahmen einfach hinnimmt und dass ohne sich selbst Gedanken über Sinn zu machen. Das ist mit Blick auf die letzten Monate mit fragwürdigen Maßnahmen, wovon viele sogar von Gerichten gekippt wurden, sehr viel verlangt. Daher sage ich, es wird nicht mehr klappen. Es wurde wieder versäumt den Lockdown juristisch abzusichern, für uns nachvollziehbar zu gestalten und auch wieder ohne große Einbeziehung von Interessensvertretern und Wissenschaftlern. So entsteht ein Eindruck von Willkür und dies öffnet Verschwörungsgläubigen alle Türen, um Menschen mit berechtigter Kritik von sich und ihrem Glauben zu überzeugen. So scheinen diese dann als einzige die Sorgen dieser Menschen zu verstehen und sie ernst zu nehmen.
Es erschließt sich mir beispielsweise einfach nicht, warum ein Tätowierer, bei dem schon vor der Krise Hygiene das absolute A und O war und ein gutes Hygienekonzept besitzt, nun schließen muss, aber mein Friseur, der auch nahe am Körper arbeitet, nicht. Ebenso soll unsere Gastronomie wieder pauschal geschlossen werden, obwohl alle einen riesigen Aufwand für ein Hygienekonzept hatten und nachweislich nach dem RKI keine pauschalen Hotspots sind. Auf der anderen Seite sehe ich jeden morgen vor meinem Fenster, wie sich Kinder in überfüllten Bussen zur Schule quetschen. Dies sind nur einige von vielen Beispielen, die viele Menschen verständlich wütend machen. Diese Wut wird die Krise weiter eskalieren lassen und die Akzeptanz zukünftiger Maßnahmen stark senken. Deswegen habe ich, trotz vieler wichtiger Maßnahmen, mit diesem Lockdown ein Problem!
Was wir jetzt brauchen ist Transparenz. Ich kann zwar nachvollziehen, dass die Entwicklung der Maßnahmen schnell gehen muss und deswegen so verfahren wird, aber die Menschen heute sind nach Monaten der intransparenten und teils sehr fragwürdigen Praxen am Ende mit ihrem Vertrauensvorschuss. Uns allen ist bewusst, dass wir in einer Krise sind und auch, dass dies Einschränkungen mit sich bringt, aber wir wollen das „Warum“ zu den Maßnahmen wissen und soweit möglich mitgenommen werden. Natürlich gibt es keine Zeit alles in langen Debatten in allen Parlamenten zu Tode zu debattieren, aber zumindest die bessere Mitnahme von Interessensvertretern und Wissenschaftlern, sowie bei großen Beschlüssen eine Aussprache-Lite mit Beschluss im Bundestag würde mehr Akzeptanz schaffen. Gerade von unserem Ministerpräsidenten Stephan Weil hätte ich mir hier einen starken Einsatz gewünscht.