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Das Ding mit dem Wolf

 

Das Ding mit dem Wolf




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Das Thema Wolf polarisiert in einigen Landkreisen von Niedersachsen schon etwas länger und es dürfte auch bestimmt baldig dazu kommen, dass man hier im Landkreis Verden ebenfalls einen sichten kann.

Aus Sicht der Biodiversität bestimmter Tierarten ist dies im Grunde positiv zu sehen, weil durchaus einige Schädlinge derzeit keine natürlichen Fressfeinde haben, welche sie in Zaum halten könnten.

So werden in dem aktuellen Interview mit der Sprecherin des NABU aus der Kreiszeitung durchaus valide Punkt aufgezählt. Denn in den fast nun Jahrhunderten, die vergangen sind, seitdem der Wolf in der Region nicht mehr heimisch war, hat sich viel Geändert. Gerade was die Bevölkerungsdichte, die Infrastruktur, die Population und das Städtewachstum angeht. So wurde in den letzten Jahrzehnten dem deutschen Wald immer mehr und mehr Platz genommen. Ein Platz, in dem sich früher eine Vielzahl von Tierarten ausgelebt hat und dem Menschen quasi egal war. Heute findet sich dort aber nicht mehr genug Platz für alle da, womit eine wiedergekommene Art natürlich woanders auf Beutesuche geht. Da kommt dem Wolf der Mensch natürlich gerade recht, denn dieser präsentiert ihm das domestizierte Vieh quasi auf dem Silbertablett, fein eingezäunt auf offener Wiese steht es dort wie zum Abholen bereit. Die letzte Verteidigungslinie bietet da nur maximal ein Zaun, auch wenn dieser zumeist einfach nicht ausreichend ist.

Denn hier kommt man zum eigentlichen Problem, denn natürlich hat der Halter der Tiere ein großes Interesse, dass seinem Kapital nicht passiert. Denn leider ist auch die Landwirtschaft in Niedersachsen recht defizitär und damit der Schutz teilweise nicht finanzierbar. Zwar gibt es durchaus Förderungen für Herdenschutz diese sind aber auch nach Meinung des NABU viel zu gering. Hier muss das Land vielmehr in die Pflicht genommen werden, will man diesen Wirtschaftszweig in Niedersachsen noch weiter tragfähig halten.

Besonders bedeutsam ist dies hier in der Haltung von Weidetieren auf Deichen, hier bestehen noch immer einige Hürden. Positiv ist dabei zu betrachten, dass das Land Niedersachsen derzeit an der Weser schon ein Pilotprojekt betreibt, hier aber noch ein paar Jahre abwarten will, um Ergebnisse zu haben. Dies ist durchaus bedauerlich, da sich mit der aktuellen Situation da noch eine gewisse Dringlichkeit eingestellt hat, hier eine gute Lösung bieten zu können. Vorteilhaft, wäre hier darum die Möglichkeit sich als weiterer Teil eines Pilotprojekts für solch eine Anlage bewerben zu können. Denn der Deichschutz wird in den kommenden Jahrzehnten durch den zunehmenden Klimawandel noch wichtiger werden. Denn der Fauna ist es relativ egal, ob dieser existiert, sie kann sich zur Not anpassen. Der Mensch jedoch nicht.